25.10.2009 1. Mitteldeutsche Herbstmeisterschaft in Roitzsch (WRV Greppin)

Das letzte Rennen des Jahres, wir waren wohl bei den Teilnehmern mit der weitesten Anreise (500 Kilometer). Der Grund dafür, das ich trotzdem gemeldet hatte, ist das ich hier ganz in der Nähe geboren wurde und aufgewachsen bin, und da mein Elternhaus nur etwa 30 Kilometer entfernt ist, habe ich dort übernachtet.

Ich, ganz bewusst in der Einzahl (natürlich mit den Mädels), denn Raymond hat Quax den Bruchpiloten nachgespielt und hat am Freitag morgen, an dem wir eigentlich losfahren wollten, beim Stunt über den Fahrradlenker etwas unsanft den Boden berührt und sich dabei das Handgelenk gebrochen. Nächste Woche ist die Operation geplant...

Nachdem wir also die Ärzte-und Krankenhaus-Oddysse hinter uns gebracht hatten und ich Raymond mit Essen, Medikamenten und in der Fürsorge guter Freunde wohl versorgt wusste, bin ich Samstag morgen mit den Mädels losgedüst.

Unterwegs haben wir im "Thüringischen Vogtland" einen Zwischenstop eingelegt. Auch hier hatte ich vor nunmehr etwa  25 Jahren einige Jahre meines Lebens verbracht, in einem 1630 erbauten Bauernhaus, das leider inzwischen von den Besitzern aufgegeben und damit dem Verfall preisgegeben wurde.

Kaum zu glauben, dass der Hof, die Wiesen, Fischteiche und der zugehörige Wald den Erben nur 8.000 Euro Verkaufserlös gebracht haben.

Die Mädels beim Waldspaziergang, hier gab es Dinge zu sehen, die sie noch nie erlebt hatten.

Nun aber zum Renn-Sonntag.

Frühmorgens schon das blanke Entsetzen - nach dem schönen Samstag startete der Sonntag mit Regen. Wir sind trotzdem losgefahren, und als wir die  Rennbahn erreichten, hörte der Regen auf. - Ersteinmal.

Die Bahn sah aus wie ein Moobad:

Viele fleissige Leute versuchten, die Wassermassen von der Bahn zu schaufeln. Als die Bahn gegen 09:00 Uhr dann endlich passabel aussah, startete der Regen wieder...

Aber es war glücklicherweise nicht mehr ganz so viel Wasser, das da vom Himmel kam, und als gegen 10:00 Uhr ein paar Probeläufe gezogen wurden, kamen die Hunde doch erstaunlich gut mit dem Boden zurecht.

Im ersten Lauf war Iuju gegen Karen Vaplan und Leslie ze Springbart gesetzt, da letztere nicht rechtzeitig eintraf, wurde uns direkt am Sattelplatz noch Barchetta Spitfire Moravia zugeteilt. Beides keine all zu schnellen Hunde, und so erstaunte es mich, das Iuju mit 24,58 Sekunden nicht nur die schnellste Zeit bei den A-Klasse-Hündinnen hatte, sondern sogar den Bahnrekord der A-Klasse-Hündinnen kurzfirstig ihr Eigen nennen konnte.

Damit war es aber schon im zweiten Vorlauf vorbei, Iuju lief gegen Romanow's Yola und Davinia aus dem Gnomenhain, und Davinia gewann diesen Lauf und konnte, nachdem sie letztes Jahr noch den Bahnrekord in der Nationalen Klasse in Greppin aufstellen konnte, mit 24,38 nun auch den Bahnrekord für die A-Klasse-Hündinnen aufstellen. Iuju wurde mit 24,59 Zweite, und zeigte damit wiederum, dass sie sehr konstant läuft, aber wohl immer so am Limit, dass eine Steigerung nicht so einfach möglich ist. Damit gings unter Blau ins Finale.

Die tschechischen Hündinnen, vor denen ich nach Gelsenkirchen und Sachsenheim ziemlich Respekt hatte, konnten diesmal beim zweiten Lauf ihre Zeiten gar nicht in üblicher Manier steigern und waren auch im Finale nicht sehr überzeugend.

Der Lauf 35 musste am Ende der Vorläufe wiederholt werden, warum weiss ich nicht genau, der Besitzer von Crazy Runners Dynamite Lady war so schlau, seinen Hund zurückzuziehen, Barchetta (25,78 im ersten Vorlauf) und Karen (24,92 im ersten Vorlauf) mussten noch einmal ran, in der Hoffnung ihrer Besitzer, noch ins Finale zu kommen. Hat nicht geklappt, und ich glaube, das ist auch gut so, denn sonst hätte der Hund, der es noch ins Finale geschafft hätte,  so 4 Läufe an einem Tag absolvieren müssen. Man kann alles übertreiben...

Nun also das Finale. Iuju unter Blau erwischte die ungeliebte Box 3, kam eigentlich ganz gut raus, aber was dann im Rennverlauf dazu geführt hat, dass Kate sich noch vordrängeln konnte, kann ich nur ahnen. Ich glaube gesehen zu haben, dass Iuju nach Kurve 4 noch vorbei wollte, innen nicht durchkam und deshalb den Aussenweg benutzen musste. Das kostet eben Zeit. Muss ich ihr mal erklärten, dass sie früher ausschlafen muss ;-)

Egal, am Hasen war sie seelig, dass ich ihr das Plastikfetzchen mal kurz zum Schütteln gab, sie hat es sich und mir mit Genuss um die Ohren gehauen, ich habe die ganzen 500 Kilometer Rückfahrt über noch Sandkörner aus meinen Haaren geschüttelt.

Was man noch erwähnen sollte, war die Zugabe, die die 3 Erstplatzierten der A-Klasse als Zugabe erhielten. Die Firma Siegerhund.de, die die offizielle Vertretung von DG DogGear in Deutschland machen, hatte Zusatzpreise gesponsert, der Sieger erhielt eine Wärmedecke,  der Zweitplatzierte ich glaube ein Halsband und ich durfte mich als Dritter über einen neuen Maulkorb in Rot freuen (jetzt haben wir schon 2 rote Maulies ;-)

Weiterhin erwähnenswert war, das die Bahn an diesem Tag nicht ein einziges Mal abgezogen wurde. Die Rennleitung überzeugte uns davon, das ein Abziehen dem Sandgefüge mehr schaden als nützen würde, und ganz offensichtlich kennen sie ihre Bahn gut, die Läufe gingen tatsächlich alle problemlos über die Bühne.

Ein kleiner Kritikpunkt - die zusätzliche Tierarztkontrolle für Hunde unter 2 und über 6 Jahre. Keine Ahnung, wozu das gut sein soll. Iuju wurde ja beim Einliefern früh morgens bereits dem Tierarzt vorgestellt. Da war sie noch unter 2 Jahre alt. Das hat sich im Laufe des Tages auch nicht geändert. Trotzdem musste sie in der Mittagspause, die sie eigentlich dringend für die Regeneration vor dem Finallauf benötigt, noch mal dem selben Tierarzt vorgestellt werden, der sie schon 6 Stunden zuvor untersucht hatte. Dann doch lieber die Untersuchung gleich beim Anmelden richtig (wobei ich ehrlich gesagt keinen Unterschied zwischen beiden Untersuchungen erkennen konnte) und zusätzlich mal alle Hunde kurz unter den Messgalgen...

Die Endresultate

Damit ist das Rennjahr 2009 beendet, nun gehts nur noch um Agility (und Iujus erste Hitze kann kommen :-)